Dublin

Dublin
Hauptstadt von Irland

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Dub|lin ['dablɪn ]:
Hauptstadt Irlands.

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Dublin
 
['dʌblɪn], irisch Baile Átha Cliath [blɑː 'kliə],
 
 1) Hauptstadt der Republik Irland und Verwaltungssitz von 2), an der Mündung des Liffey in die Dublin Bay der Irischen See, (1996) 953 00 Einwohner; in der städtischen Agglomeration leben (1996) 1,06 Mio. Menschen (fast ein Drittel der Bevölkerung der Republik Irland). Dublin ist Kultur-, Industrie-, Handelszentrum und Haupthafen des Landes, Sitz eines katholischen und eines anglikanischen Erzbischofs. In Dublin bestehen drei wissenschaftliche Akademie (Irish Academy of Letters, Royal Hibernian Academy of Arts, Royal Irish Academy), drei Universitäten (University of Dublin, Trinity College, National University of Ireland, Dublin City University), Colleges des Institute of Technology sowie medizinische Colleges; Goethe-Institut, Bibliothek des Trinity College mit wertvoller Bücher- und Handschriftensammlung, Nationalbibliothek, -museum, -galerie, städtisches Museum, Galerie für moderne Kunst, zoologischer Garten. Die vielseitige Industrie erzeugt besonders Verbrauchsgüter, Nahrungs- und Genussmittel (Zigaretten, Bier u. a.); in mehreren Industrieparks haben sich zahlreiche ausländische Industrie- und Dienstleistungsunternehmen angesiedelt; internationales Finanzdienstleistungszentrum; internationaler Flughafen.
 
 
Der erste Bischof von Dublin, Dunan, gründete 1038 die heute anglikanische Christ Church Cathedral, die seit Ende des 12. Jahrhunderts als Querhausbasilika erneuert, im 14. Jahrhundert erweitert und 1870-78 restauriert wurde. Die (heute protestantische) Saint Patrick's Cathedral wurde 1213 gleichfalls in frühgotischen Formen mit Querhaus begonnen (seitlicher Westturm aus dem 14. Jahrhundert); ihr heutiges Erscheinungsbild wird v. a. durch die Restaurierungen 1864-69 bestimmt. Seit dem 18. Jahrhundert erlebte die Stadt wesentliche Erweiterungen. Das 1591 gegründete Trinity College erhielt 1755-59 klassizistische Neubauten; 1857 entstand das neugotische Museum des College. Am Nordufer des Liffey erbaute J. Gandon 1781-91 das Custom House und 1786-1802 den Justizpalast im klassizistischen Stil. In Dublin-Glasnevin errichtete R. Turner 1842-50 die Eisenkonstruktionen der Gewächshäuser der National Botanic Gardens.
 
 
Die Dublin Bay ist seit vorgeschichtlicher Zeit besiedelt. Der Name der Stadt geht auf die älteste gälische Siedlung an einer wichtigen Furt durch den Liffey (Átha Cliath, »Furt am Knüppeldamm«) zurück, ferner auf den »Schwarzen Teich« (linn dubh, englisch black pool), eine heute verlandete Erweiterung des Liffeyzuflusses Poddle. Auf dem Südufer des Liffey errichteten Wikinger 841 eine befestigte Siedlung (longphort, altnordisch Dyflinni), die sich zum Mittelpunkt eines Wikingerkönigreiches entwickelte. 988 wurde der Ort durch den irischen König Mael Sechnaill II. erobert. Bei Clontarf, einem Vorort von Dublin, erlitt ein vereintes Wikingerheer 1014 eine Niederlage gegen die Streitmacht des irischen Hochkönigs Brian Ború, der jedoch in der Schlacht fiel. 1171/72 wurde Dublin als erste irische Stadt der englischen Krone unterstellt und erhielt das Stadtrecht von Bristol. Die an der Stelle des ersten Wikingerforts im 13. Jahrhundert entstandene Stadtburg von Dublin (Dublin Castle; Baubeginn 1204, im 18. Jahrhundert restauriert) wurde zum Ausgangspunkt der englischen Eroberung der Insel. Um 1030 wurde Dublin Bischofs-, 1152 Erzbischofssitz (seit 1536 anglikanisch, seit 1555 auch ein katholischer Erzbischof). Nach 1652 entwickelte sich Dublin als Hauptstadt des nun vollständig englisch beherrschten Irlands zu einem kulturell und wirtschaftlich blühenden Gemeinwesen und war im 18. Jahrhundert die zweitwichtigste Stadt des britischen Empires. Seine Bedeutung ging nach der Schaffung des Vereinigten Königreiches von Großbritannien und Irland (1801, Irland, Geschichte) zunächst zurück. 1916 war Dublin Hauptschauplatz des irischen Osteraufstandes, 1922 wurde es Hauptstadt der Republik Irland.
 
 
C. Haliday: The Scandinavian kingdom of D. (Dublin 21884, Nachdr. Shannon 1969);
 D. A. Chart: The story of D. (London 1907, Nachdr. Nendeln 1971);
 G. A. Little: D. before the Vikings (Dublin 1957);
 R. J. Bender: Sozialer Wohnungsbau u. Stadtentwicklung in D. 1886-1986 (1991).
 
 2) County im Osten der Republik Irland, 922 km2, 997 000 Einwohner; umfasst die Hauptstadt Dublin und deren verstädtertes Umland im Bereich der zentralirischen Ebene (mit guten Acker- und Grünlandböden), reicht im Süden in die Wicklow Mountains hinein.
 

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Dub|lin ['dablɪn]: Hauptstadt Irlands.

Universal-Lexikon. 2012.

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